Die definitionalen semantischen Netzwerke können eingesetzt werden, um Objekte oder Prozesse sinnvoll zu kategorisieren. So wird z.B. in UMLS das für Medizin relevantes Wissen über menschliches Körper strukturiert1 Gómez-Pérez, Asunción; Fernández-López, Mariano; Corcho, Oscar (2004):Ontological engineering. With examples from the areas of knowledge management, ecommerce and the Semantic Web. London, New York 2004. . In E-Commerce können in einer ähnlichen Art und Weise die Produkte und Dienstleistungen geordnet werden. E-cl@ss ist ein deutsches Projekt zum Aufbau einer Klassifikation von Produkten und Dienstleistungen auf Grundlage semantischer Netzwerke. Die Abbildung 1 zeigt ein Auszug aus einem definitionalen semantischen Netzwerk von e-cl@ss in dem Produkte der Elektrotechnik in einer Hierarchie kategorisiert wurden.

Assertionale Netzwerke finden Anwendung in der Modellierung natürlicher Sprachen2 Sowa, John F. (1992): Semantic Networks in Encyclopedia of Artificial Intelligence.edited by S. C. Shapiro, Wiley, New York, 1987; revised and extended for the secondedition. New York 1987. . Damit können Sätze bzw. Texte anhand der Satzstruktur im Hinblick auf relevante Inhalte auf Grundlage von Satzstruktur automatisch analysiert und verglichen werden3 Netzer, O.; Feldman, R.; Goldenberg, J.; Fresko, M. (2012): Mine Your OwnBusiness: Market-Structure Surveillance Through Text Mining. In: Marketing Science31 (3), S. 521–543. . Dadurch kann unter anderem die semantische Nähe4 Köhler, Andre(2010): Intelligent Data Interchange. InterventionsfreierGeschäftsdatenaustausch durch Wissensrepräntation und ontologisches Matching.Wiesbaden 2010. und der Maß an Übereinstimmung5 Giunchiglia F., Mikalai Yatskevich, Enrico Giunchiglia (2005): Efficient SemanticMatching. In: Asunción Gómez-Pérez (Hg.): The semantic web. Research andapplications : proceedings. Berlin, New York 2005, S. 272–289. . der Inhalte verschiedener Texte bestimmt werden. Aus den Texten können Aussagen zu relevanten Themen extrahiert werden3 Netzer, O.; Feldman, R.; Goldenberg, J.; Fresko, M. (2012): Mine Your OwnBusiness: Market-Structure Surveillance Through Text Mining. In: Marketing Science31 (3), S. 521–543. . Außerdem lassen sich unter Umständen sogar Schlüsse z.B. über die Herkunft der Autoren ziehen.

Die semantische Verbindung der Begriffe wird auch zur Unterstüzung der Algorythmen der Informationssuche und der Navigation im Internet zum Beispiel im Semantic Web verwendet7 Jurisica, Igor; Mylopoulos, John; Yu, Eric (2004): Ontologies for Knowledge Management: An Information Systems Perspective. In: Knowledge and Information Systems 6 (4), S. 380–401. o.O. 2004. .

Unter Semantic Web versteht man die systematische Klassifikation, Strukturierung und Verbindung der Informationen im Internet. Dadurch soll die Informationsassymetrie im Internet bekämpft und womöglich ein vollständiger Wettbewerb auf den Märkten etabliert werden.

Dabei werden die Informationen aus unterschiedlichen Quellen so miteinander kombiniert, dass sie einander sinnvoll ergänzen können8 Yang, Kun (2006): A conceptual framework for semantic web-based ecommerce. o.O.2006. . So kann z.B. die Produktbeschreibung aus einer Quelle mit den Produktinformationen aus anderen Quellen(Hersteller, Bewertungsplattforme etc.) automatisch erweitert werden. Durch den Einsatz der Standards und Technologien des Semantic Web soll zudem die Verkettung und automatischer Austausch der organisationalen sowie externen semantischen Netzen und Informationsressourcen des Internets zwischen den Märkten befähigt werden9 Meimaris, Marios; Vafopoulos, Michalis N. (2012): Knowledge-BasedSemantification of Business Communications in ERP Environments. In: SSRN Journal.o.O. 2012..

Die Verbindung der Informationen aus mehreren Quellen soll zur wachsender Dynamik in Entwicklung neuer Produkteigenschaften und neuen Kategorien von Produkten beitragen10 Hepp, Martin F. (2004): Product Representation in the Semantic Web. In: SSRNJournal. o.O. 2004. .

Außerdem soll in Semantic Web durch den Einsatz digitaler Signaturen, Zertifikate und Kombination von mehreren Wissensquellen über sog. “Trust layer” der Aufbau des Vertrauens in Anbieter und jeweilige Dienste ermöglicht werden11 Antoniou, G.; van Harmelen, Frank (2008): A semantic Web primer. 2. Aufl.Cambridge 2008 .